Wie Kinder lernen: Die unsichtbare Superkraft, die den Unterschied macht
- Josefine Gjergji
- 28. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Warum Lernen lernen so wichtig ist
Oft denken wir, der Schulerfolg hänge allein von Talent oder Fleiß ab. Doch Studien zeigen, dass eine der wichtigsten Fähigkeiten, die ein Kind entwickeln kann, die Fähigkeit ist, zu lernen, wie man lernt (Betzold, 2022). Diese „Superkraft“ stärkt das Selbstvertrauen, verbessert die Schulleistung nachhaltig und legt das Fundament für lebenslanges Lernen.
Die theoretischen Grundlagen dafür ruhen auf drei zentralen Säulen, die bereits in der Volksschule spielerisch vermittelt werden können:

1. Metakognition: Der gedankliche Planer
Metakognition ist die Fähigkeit, über das eigene Denken nachzudenken und den Lernprozess bewusst zu planen, zu überwachen und zu bewerten (Weber, 2018). Volksschulkinder können lernen, wie ein kleiner „Planer“ in ihrem Kopf zu arbeiten: Bevor sie eine Aufgabe beginnen, überlegen sie, wie sie vorgehen. Während sie arbeiten, prüfen sie ihren Fortschritt („Verstehe ich das?“). Nach der Aufgabe reflektieren sie ihr Vorgehen („Was hat geklappt, was nicht?“). Diese gezielte Förderung kann bereits in der Volksschule die Lernleistung signifikant beeinflussen (Weber, 2018).
2. Selbstregulation: Der innere Antrieb
Selbstregulation bedeutet, den eigenen Lernprozess aktiv zu steuern, was Kindern hilft, motiviert zu bleiben und mit Herausforderungen umzugehen. Das Deutsche Schulportal betont, dass Selbstregulation Kindern hilft, ihre Ziele zu verfolgen und bewussten Einfluss auf ihr Lernen zu nehmen, was entscheidend für den Lernerfolg ist (Deutsches Schulportal, 2025). Kinder lernen, realistische Ziele zu stecken, ihre Konzentration zu fokussieren und sich für Erfolge zu belohnen.
3. Konstruktivismus: Der eigene Baumeister
In der konstruktivistischen Theorie sind Kinder aktive Wissenskonstrukteure (JKU ePUB, 2023). Anstatt passiv zuzuhören, bauen sie neues Wissen auf Basis ihrer Vorerfahrungen auf. Durch Projekte und Experimente lernen sie nicht nur Fakten, sondern verstehen Zusammenhänge. Dabei agieren Lehrpersonen als Lernbegleiter, die den Prozess moderieren und Impulse geben (International School of Beijing, 2025). Die Lernpsychologie zeigt, dass Wissen vom Einzelnen selbst konstruiert werden muss, was durch aktiven Austausch und Zusammenarbeit gefördert wird (Studyflix, o. J.).
So profitieren die Kinder
Indem Volksschulkinder diese Fähigkeiten entwickeln, erwerben sie mehr als nur Faktenwissen. Sie werden zu selbstbewussten, resilienten und lebenslang lernfähigen Persönlichkeiten (HR Hub - HRCC, 2024). Das stärkt nicht nur ihren Schulerfolg, sondern bereitet sie optimal auf eine sich ständig wandelnde Welt vor (Schulpsychologie.at, o. J.).
Zitationsliste
Betzold. (2022). Selbstbestimmtes Lernen in der Schule. [Video].
Deutsches Schulportal. (2025). Warum Selbstregulation die neue Superpower ist. [Online].
HR Hub - HRCC. (2024). Warum Lebenslanges Lernen wichtig ist. [Online].
International School of Beijing. (2025). Drei Vorteile einer schülerzentrierten Lernumgebung. [Online].
JKU ePUB. (2023). CHANCEN UND GRENZEN KONSTRUKTIVISTISCHER UNTERRICHTSMETHODEN. [Online].
Schulpsychologie.at. (o. J.). Lernen lernen. Impulse für Schülerinnen und Schüler. [PDF].
Studyflix. (o. J.). Konstruktivismus • Bedeutung, Lerntheorie & Beispiele. [Online].
Weber, C. (2018). Metakognitionen, Regulatorischer Fokus und Perfektionismus – welche Rolle spielen sie für den Schulerfolg? Masterarbeit, Universität Siegen.
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